Ins Eingemachte gehen – über den Umdenkprozess an sich, Teil 1

Wer einmal die Hand in den Schoß des Systems legt, also beginnt seine Autorität und damit beauftragten Verfechter in Frage zu stellen, wird in der Regel und je nach Auswirkung mit allerlei „Gegenmaßnahmen“ bepflastert.
Das soll ihn dazu bewegen, dass er seinen „Frevel“ erkennt und irgendwann reumütig in die Reihen der Ordnung zurückkehrt und sich unter seinen Vertretern untertänig einfügt.

Ist der Bogen allerdings überspannt, setzt sich die Infragestellung munter fort und die Fürsten schicken ihre belohnt-gläubigen Häscher und Malträtierer vor, die „vor Ort“ für die notwendige „Ordnung“ sorgen sollen.

Das Recht und seine Gesetze dienen hier nur als Vorwand (Ausrede), (belohnter Glaube = artig sein, systemgerechtes Verhalten), um listig lustig willkürlich (Opportunverhalten) agieren zu können.
Im eigentlichen Sinne sehen die Vertreter der Macht nur ihre eigene Funktion in Gefahr: Betreuung und damit verbundene Annehmlichkeiten des Lebens und ihren Versprechen, die sie einst ihren Wählern (Gläubigen) gegeben haben.

„Schutz und Sicherheit im Zeichen der Burg.“

All dem begegnet man in der Regel dann zunächst mit Widerstand auf der gleichen Ebene, vor allem dann, wenn es sich in einer regelrechten Flut präsentiert, z.B. Recht mit Recht. Und wie wir ja wissen, gestaltet es sich ziemlich müßig, irgendwo „Recht“ zu bekommen, wenn die „Rechtsinhaber“ gleichzeitig auch die Machthaber sind.

So setzt man seine Beschäftigung innerhalb des Systems mit Selbigem fort und irgendwann gelangt man an den Punkt (so ging es mir zumindest), wo das Aufzeigen der eigentlichen Rechtssituation, im Kern das Negieren, also widersprechen, nur noch in einer reinen Beschäftigungstherapie mündet.
Jedoch die Situation aufzeigt, dass so einiges mehr im Argen ist und es – wenn man den mentalen Ausgang erkennt – es zunächst um kollektive Verantwortungslosigkeit geht und einen Wesenzug des Systems darstellt.

Zunächst macht es keinen Sinn, andere zur Verantwortung zwingen zu wollen, was lediglich einer Verschiebung der eigenen Verantwortung bedeutet und dieser Verschiebungsimpuls den „alten Laden“ so nur am Laufen hält. Eine liebe Bekannte sagte damals in einem Telefonat: Man müsse zunächst bei sich beginnen.

An diesem Punkt angekommen, stellte ich mir 2013 einfach die Frage – nachdem ich mich etwas mehr mit der Verantwortung beschäftigt hatte, was passieren würde und welche Art von System entstünde, wenn schrittweise Verantwortung für das eigene Erleben und Getane getragen werden würde.
Ich spreche extra von „bewusst getragen“ werden würde. Denn im Kern ist nach wie vor jeder für sein Handeln verantwortlich – auch für die unangenehmen Erlebnisse.
Die Wahl anderer schafft nur die Illusion eines verantwortungsfreien Lebens mit „gerechten Vorgesetzten“.
Verantwortungslosigkeit bedeutet auch Würdelosigkeit – aber man kann sich ja umentscheiden und einen neuen Weg beschreiten.