Die Tage schaute ich „die Anstalt“ vom April. Es ging um das Thema „Klimawandel“, was sich so finalpolitisch dazu räkelte und man zu traktieren gedachte. „Die Anstalt“ verpackte die situative Dramatik in eine Szene aus dem Film „Titanic“, untermalt mit Musik aus selbigem.
Die Frage, was denn „Klima“ überhaupt sei, blieb dabei unbetrachtet und die unverhüllte Wahrheit ward unausgesprochen:
„Liebes Publikum, es ist an der Zeit, dass Sie umdenken!“
Gewohnt beschäftigte man sich nur mit den sicht- und spürbaren Erscheinungsformen des Klimas, während die Frage nach der Ursache – wie sollte es auch anders sein – unangetastet blieb.
Das würde auch eine längere Sendung zur Herleitung bedeuten. Mehrteilig wäre sie sicher auch machbar – so wie die Filme aus den Marvel-Studios, die nur vordringlich Unterhaltung darstellen und in sich ebenfalls auf ein notwendiges Umdenken hinweisen.
Politische Satire scheint an einen Punkt angelangt, wo es zwar darum geht darauf aufmerksam zu machen, dass sich etwas ändern muss, während insgeheim wohl gehofft wird, selbst nicht betroffen zu sein.
Um es so auszudrücken: Gewohnte systempolitische Haltungen, der Glaube an die Lösungsbereitschaft der gewählten Obrigkeit und übliches Polit-, Staats- und Rechtsgedöns reichen nicht aus, um die Herausforderungen zu bewerkstelligen.
Dieser Zug ist schon lange abgefahren, doch hoffen die Beteiligten Politakteure noch darauf sich in die nächste, auf Gewohnheit basierende Legislaturperiode hinüberretten zu wollen, indem die Masse wieder mal ein Kreuzchen macht, weil sie ja sowieso keine Zeit hat oder etwas machen kann, da sie ja arbeiten und Geld verdienen muss.
Schon gar nicht reicht es, alles so vor sich hinplätschern zu lassen, weil man ja sowieso nichts könne. Es sei denn, man ist in der festen Absicht, dass sich alles so erfüllen soll und man den nachfolgenden Generationen das Entwickeln von Lösungen überlässt, die jedoch irgendwann damit beschäftigt sind, das Erreichte und Geerbte durch arbeiten und Geld verdienen sichern zu müssen.
Um den Frieden der öffentlichen Ordnung dauerhaft zu stören: Es wurde ein System mit all seinen Annehmlichkeiten geschaffen, was gänzlich der Infragestellung bedarf.
Doch wie bekommt man die Systemteilnehmer dazu, sich der Herausforderung anzunehmen? Gar nicht.
Denn sie müssen es selbst erkennen und je weniger sie sich darum scheren, desto mehr spitzt sich die Situation nur weiter zu, wie auch für jene, die sie eigentlich dazu erwählt haben, die Probleme zu lösen.
Der nicht selten gefühlte Widerstand ist dabei nur ein Signal der eigenen Denk- und Verhaltensweisen gegen Veränderung, was auf ein anerzogenes(!) Unvermögen sich ändern zu können/zu wollen zurückzuführen ist.
„Wir wollen, dass Ihr es mal besser habt, als wir… aber wir müssen jetzt erst mal an die Arbeit und Geld verdienen.“
Um den „Teufel an die Wand zu malen“: Das gewohnte Traktieren reicht nicht aus. Und wer mag der „Bevölkerung“ schon sagen, dass die rosigen Zeiten der gesellschaftlich tolerierten Unvernunft, des damit verbundenen Konsums und der organisierten Überproduktion vorbei sind – zumindest auf die Art und Weise.
Das Konzept für das Arbeiten Geld zu bekommen, sich davon etwas kaufen zu können, um dann zu sagen, dass es einem gehört zeigt, zu was anerzogene, mangelnde Selbstreflektion in der Lage ist.
Wenn man die Teilnehmer befragen würde, wären sicher alle empört und nicht mit der Situation einverstanden. Doch was geredet wird, hat keine Bedeutung, das was Getan wird und wovon es abhängt, das spielt „die erste Geige“.
Dass der Wandel vordringlich eine Anpassung der gewohnten Denk- und Verhaltensweisen auf der mentalen Ebene erfordert und sich daraus entsprechende Verhaltensänderungen ergeben, versucht man irgendwie dem Publikumsmenschen wärmstens – jedoch mit zu viel Blumen – ans Herz legen zu wollen.
Zu sehr haben die Sender auf das gewohnte Denk- und Verhaltensmuster des objektiven und konsumierenden Beobachter gesetzt, was sich im Nachgang als wenig hilfreich erweist.
Wie wäre es zunächst mit diesem Gedanken?
„Klima ist das Produkt aller auf dem Planeten stattfindenden Prozesse.“
Und wie heißt es so nett in der Bibel?
„Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über alles Lebendige, was auf Erden kriecht!“ 1. Moses 1,28
Unter der als „Vernunft“ bezeichneten und gesellschaftlich tolerierten Unvernunft und einhergehender, mit „Gewissen“ betitelter Gewissenlosigkeit, läuft das ganze Tamtam natürlich hübsch gegen die Wand.
Um es so auszudrücken: „Der Esel, der sich für ein Rennpferd hält, dem kann man nicht sagen, dass er nur ein Esel ist. Er würde es nicht glauben. Man lässt ihn einfach auf die Rennbahn zu den echten Rennpferden.“
So etwas wie „Klimaerwärmung“ gibt es nicht, da Prozesse auf einer abstrakten Ebene („Da, schau‘ her!“) ablaufen und sich in der konkreten Ebene nicht nur durch die üblichen Wetterphänomene (u. a. Wärme) (Symptome) zum Ausdruck bringen. Zu schade, dass der Mensch weiträumig nicht gelernt hat, diese Ebene zu verstehen. Es hätte ihm sicher sehr geholfen.
Wenn ich in der Kindheit Erwachsenen eine Frage stellte, kam nicht selten nur als Antwort: „Kinderfragen mit Zucker betreut, alte Leute wissen es schon.“
Recht schnell merkte ich: Die leben nicht vom Wissen, sondern häufig vom Schein, als Autorität anerkannt zu sein. Und wenn das schon nicht geklappt hat, dann muss da ein Titel bei, ein Dienstgrad oder ein entsprechend gut bezahlter Posten, wo alle „aufschauen“ müssen. Es ist an der Zeit, die künstlich geschaffenen Autoritäten mal links liegen zu lassen. Denn sind die meisten heute existierenden Disziplinen, nur vom Menschen möglichst weit weg bestehende Institutionen, die sich in der Regel mit ihren Experten nach den gleichen Denk- und Verhaltensweisen geben, wie der übliche Rest der Masse. Eine Welt der Experten, doch kaum Generalisten. So am Rande.
Um es so auszudrücken: Es ist empfehlenswert, Sendungen über das System selbst zu machen, statt sich nur auf der konkreten Ebene sicht- und spürbar wahrgenommener Phänomene und Unsäglichkeiten zu bewegen und das sich objektiv gebende Publikum belustigen zu wollen. Denn erst mit dem Verständnis für das Abstrakte ist man in der Lage, die Dinge a) zu begreifen und damit einen wirksamen Erkenntnisdialog ins Leben zu rufen.
Denn das bezahlt für entsprechende Unterhaltung, und auch weil ihm der Mut fehlt, die Dinge in der Öffentlichkeit selbst auszusprechen, da man dann ggf. nicht mehr mit auf dem gesellschaftlichen Komfortsofa Platz nehmen kann.
„Der Hörer hört gerne seine Meinung von jenen, die er dazu auserkoren hat, sie ihm erzählen zu dürfen.“
Doch gilt: „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“ A. Einstein
Anmerkung: auch dann nicht, wenn man andere dazu auserwählt, die Probleme lösen zu sollen, während die eigenen Denk- und Verhaltensweisen der gleichgeschalteten Gesellschaft dafür verantwortlich sind. Deshalb nutzt es nichts, bei der nächsten Wahl ein kleines Kreuz zu machen, um a) die Verantwortung und b) die Würde abgeben zu wollen, und man am Ende doch wieder das Kreuz zu tragen hat.
Musikalische Untermalung: