In Zeiten des Wandels macht es Sinn, sich bei Neuerungen auf dahinterliegende Wirkmechanismen zu konzentrieren. Die Kryptowährungen sind hier ein Phänomen dieser Zeit und ihr Herz schimpft sich: „die Blockchain“.
Die Blockchain ist hierbei eine auf Hochtechnologien basierende Kernkomponente, mit der stets gern argumentiert wird. Denen, die gerne darüber sprechen, sieht man nicht selten auch ihre Gier an.
Mit der Blockchain versucht man jedoch nur eine der ältesten Verhaltensmuster, über deren Ursache sich wiederum kaum jemand zu beschäftigen versucht, ausgrenzen zu wollen: Misstrauen und Betrug.
Dies, um innerhalb der Konventionen eine ordentliche(!) Trennung zwischen „gutem“ und „bösem Geld“ oder möglicher Bereicherung schaffen zu wollen.
Doch wer bestimmt im Kern, was „gut und richtig“ ist?
Im Kern bewegt sich die Mehrheit in einem gewohnten, gegen das Leben selbst gerichteten Zyklus und immer weiter davon weg.
Nicht selten mit dem Argument, man möge sie machen lassen, um über das Illusionsargument „Mehrheit“ das eigene Handeln rechtfertigen zu wollen. Das „Ich“ gibt sich da recht schlau und wiegt sich so in der Sicherheit. Also handelt es sich wieder nur um klassische Gedankenmuster – innerhalb der Konventionen und üblichen Vorstellungen.
(Gedanke: Mit den Kryptowährungen lassen sich allerdings auch die virtuellen Geldmengen (über eine Billiarde) abbauen, die der Realwirtschaft mit ca. 63 Billionen US-Dollar an Weltinlandsprodukt an Waren und Leistungsangeboten gegenüber stehen.)
Wenn dann nebenbei von erheblichem Energieverbrauch pro Transaktionen gesprochen wird, ist dies nur ein weiterer Hinweis, dass der Mensch umzudenken hat – bevor er sich an die Gestaltung „neuer Strukturen“ macht.
Der Mensch steht am Anfang der neuen Zeit. Doch solange er nicht umdenkt, wird er sich immer wieder nur jene Strukturen schaffen und darauf einlassen, die auf seinen gewöhnlichen Denk- und Verhaltensmustern beruhen – einschließlich damit verbundener Unsäglichkeiten und zunehmender Komplexitäten, die sich aus seinem konditionierten Wunsch nach Sicherheit heraus zum Ausdruck bringen.
Ein Wunsch, dessen Vater sein „ich“ ist, was weiter seinen Gewohnheiten nachzugehen gedenkt, während es gleichzeitig versucht, sich gegen seine(!) eigene Veränderung zur Wehr setzen zu wollen.
Auf diese Weise entpuppt sich so manches „Geldprojekt“ mehr als Fluchtmittel, um das Übliche nur weiter traktieren zu wollen: Geldvermehrung ohne eigene Wertschöpfung. Das wiederum zeigt, dass sich die Mehrheit weiter vom Wesentlichen entfernt, dabei zunehmend entfremdet – besser: entmenschlicht, sich aushöhlt.
Ein Bekannter ging vor einigen Monaten dabei soweit, dass er zu mir sagte, dass ihm die anderen egal seien. Hauptsache er würde seinen „Schnitt“ machen, wenn er seinen Gewinn wieder herauszieht: „Dann haben die anderen halt Pech gehabt.“
Und so bewegt sich der Mensch weiter in seinem Gestern, dem er weiter nur glänzende Namen zu verleihen versucht.
Der Kryptowährungsprozess geht an mir vorüber, dem ich mich in seinem jetzigen Zustand mit ruhigem Gewissen nicht näheren kann und mag.
Klassisch gesehen bin ich kein Teilnehmer des Systems mehr, denn ich besitze – symbolisch gesehen – kein Zeichen des Tieres (als mich identifizierende Papiere oder Staatsangehörigkeiten), um überhaupt an klassischen Geschäften teilnehmen zu können. Auch kann mich niemand dazu zwingen. Wie sollte das auch gehen?
Soll ich mir 50 Euro von der Bank leihen, um einen Personalausweis beantragen zu können? Wo man erst einen Personalausweise benötigt, um ein Konto zu eröffnen?
Für die Ausstellung einer Geburtsurkunde (15 Euro) benötigt man einen Personalausweis. Um jedoch einen Personalausweis beantragen zu können, eine Geburtsurkunde. Bekommen hatte ich sie damals, als ich meinen Führerschein aus 1985 vorgezeigt habe. Das ist also alles nur Unfug. Den „Perso“ hab ich mir gespart.
An meinem Geburtstag in 2016 rief mich jemand von der Rentenversicherung am Handy an und wollte unbedingt eine Unterschrift auf einem sehr wichtigen Dokument. Ich sagte ihm, dass er das Geld behalten kann, ich habe mit der BRD abgeschlossen und will auch nichts von ihr. Aus diesem Grunde auch kein „Geld vom Amt“.
Er meinte, er habe da jetzt aber ganz viel Papierkram. Ich sagte, dass dies nicht mehr mein Problem sei.
Der ganze Staats- und Verwaltungskäse löst sich seit längerer geraumer Zeit auf: „Privatisierung, Steuersenkung und Sozialstaatsabbau“ und die Szene wirkt selbst daran mit!
Ein funktionelles Geldsystem muss einfach zu handhaben sein und man muss einfach daran teilnehmen können. Denn wenn man erst nachweisen muss, wer man selbst ist, bewegt man sich in gewohnten Umfeldern. Also ist hier Gehirnschmalz angesagt.
Bevor man sich in den Tumult stürzt, weil horrende Gewinne die Gehirnwindungen verkleben, macht es Sinn, sich mit dem Geldschöpfungsprozess und der gewohnt beobachteten Wertsteigerung zu beschäftigen, die mitnichten an Schnellball-Systeme erinnern.
Jemand der keinen Computer hat, kann kein „Mining“ betreiben. Somit ist es nur ein System, für all jene, die den Preis dafür zahlen können, also nicht wirklich eine wirksame Lösung.
Das liegt wohl auch daran, dass es keine wirkliche Lösung ist, weil derjenige, der für gewöhnlich arbeitet, der „macht kein Geld zum Spielen“ und auf der anderen Seite existieren genug, die keinen Nagel in die Wand schlagen können oder keinen Arbeitsprozess zum Laufen bekommen.
Zumal es nur die berühmte Suche nach Werten im Außen ist, die über die innere Leere hinwegtrösten soll, die nicht selten plötzlich verpuffen.
Gesamt gesehen handelt es sich um ein System wo viele nichts arbeiten und wenige dafür arbeiten müssen. Alle anderen fallen da heraus und die sollen dann als „Parasiten und Schmarotzer“ bezeichnet sein mögen. Ich bin da entspannt, denn sind es nur Feindbildprojektionen, um die Gier legitimieren zu wollen.
Zum Nachdenken: In einem System, wo 1.000 Einzahler jeweils 1.000 von was auch immer einzahlen sind 1.000.000 von was auch immer drin. Kommen weitere 1.000 hinzu sind 2.000.000 von was auch immer drin.
Wo findet also die Wertsteigerung statt? Und was nutzen die Gelder, wenn sie nur auf Konten wieder geparkt (gesichert, festgehalten) werden können, während das Geld in der Realwirtschaft fehlt und durch Kredite… aha. Klar erkennbar, dass sich die Menschen durch das Geld selbst versklaven. Also sieht eine wirksame Lösung ganz anders aus.
„Nicht der Stärkere gewinnt, sondern der Gierigere. Wenn das mal am „Stichtag“ nicht nach hinten losgeht.“
Gerne werden dann die Reichen als Buhmänner hingestellt, die sich an der Gesellschaft bereichern, während der heimliche Schmierfink die gleiche Nummer im Kleinen versucht – geschützt durch die vorgeschobenen, „bösen“ Reichen, denen man die Hälfte wegnehmen muss.
Das wesentliche im alten Geldsystem ist dabei das sowohl die Reichen wie auch die Armen „in den Arsch gekniffen“ sind, weil sie sich kollektiv vom Lebensprozess selbst abgewandt haben. Das zu erkennen und zu verstehen ist hierbei die eigentliche Aufgabe.
Vielmehr macht es Sinn die Frage zu stellen, was überhaupt von wertschöpfender Art ist, wenn es sich nicht um den wertschöpfenden Menschen selbst handelt, während versucht weiter wird, Geschäfte ohne eigene Wertschöpfung betreiben zu wollen. Und mir fällt es offen gesagt sehr schwer, dass plötzlich soviel Rechenleistung durch Mining entstanden sein soll, was eine derartige Steigerung wie beim „Bitcoin“ rechtfertigt.
Wenn hier allerdings mit dynamischen Hebeln pro Einzahlung gerechnet wird, wird nur wieder eine künstliche Blase geschaffen, was wieder nur das übliche wäre. Ich empfehle in diesem Fall den Film „The Big Short“.
Auf der anderen Seite findet sich ein Wertschöpfer üblicherweise, in einem Unternehmen wieder, was nicht selten Kredite von Banken zur „notwendigen Anpassung an Marktveränderungen“ aufgenommen hat.
Somit wären wir wieder beim berühmten Lehensvertrag angelangt, wo für die nicht mitgeschaffenen Zinsen (von denen der Bänker zu leben versucht), vom Wertschöpfer erbracht werden müssen, der zudem die Zinsen seines privaten Kredites zu bedienen hat.
Der Markt für Kredite ist global. Da bekommt derjenige, der hier wohnt nicht mit, wenn der ganze Batzen an einem Stück in China investiert wird, wo ein Milliarde fleißig am Schuften ist, weil sie ja leben müssen.
„Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot verdienen.“
Wie gesagt: Ein abstraktes Tauschsystem muss von einfacher Natur sein und jeder daran teilnehmen können, der eine echte Leistung oder Produkt anzubieten hat. Dieses basiert auf Selbstregelmechanismen. Da mag jeder mal selbst nachdenken, wo diese zu finden sind und wie sinnig dann ein Geldsystem in der klassischen Form überhaupt noch ist.
Vielleicht geschieht gerade das, was vor Jahren jemand angekündigt hat: Jene die mit dem Geld spielen, können der Realwirtschaft nichts mehr anhaben und so eifrig ihre Wetten und Spielchen machen. Denn bisher waren die Börsen ja nur Wettstuben auf Pferdebesitzer (Unternehmen) und deren Pferdchen (den Mitarbeitern), die alle einige Zinsbrosamen gestreut bekamen, um an der gegenseitigen gesellschaftlichen Ausbeutung teilnehmen zu dürfen.
Und das gleichzeitig, während über den Verfall gesellschaftlicher Strukturen geklagt wird. Klingt ziemlich kaputt. Warum sollte es also so weitergehen und wohin mit jenen, die noch in diesem Modus unterwegs sind, während sie sich als Unschuldslämmer geben und dabei den Hals nicht vollkriegen?
Ach so, die Georgia Guidestones erinnern uns an diese Notwendigkeit des Umdenkens.
Wobei das Geldsystem nur ein Teilsystem aus einem Gesamtlösungsmuster darstellt. Also ein Geldsystem, wo der Bedarf einer künstlichen Wertsteigerung gar nicht mehr gegeben ist. Diese Mechanismen nennt man beim Menschen Vernunft und Gewissen. Und nur am tun kann man erkennen, ob diese echt sind. Denn gelabert wird viel, wenn der Tag lang ist.
Und so dumm kann niemand sein, dass er das nicht kapiert.