(V1.1) Hatte gerade „die Anstalt“ gesehen, die sich mit der von Friedrich von Hayek 1947 gegründeten Mont Pèlerin Society beschäftigte.
Auch wurde davon gesprochen, dass der von ihr vertretene Neoliberalismus in Chile zu Zeiten der Diktatur Augusto Pinochets mal eingeführt wurde und ziemlich nach hinten losgegangen ist. Auf Wikipedia ist nachlesbar, dass die sogenannten „Chicago Boys“, eine Gruppe chilenischer Wirtschaftswissenschaftler, dafür verantwortlich zeichneten.
Warum der Neoliberalismus nicht funktioniert (hat), sieht man – sehr vereinfacht ausgedrückt – bereits an der staatlichen und für gewöhnlich herrschenden Ordnung: der Hierarchie, die ein Markenzeichen für betreute Fremdbestimmung seiner Teilnehmer, in der Regel unvernünftig gehaltener Menschen, an sich ist.
Eine hierarchische Ordnung entsteht, wenn sich ein Mensch über einen anderen erhebt, um den natürlichen geistigen Entwicklungsprozess des Menschen (in Sachen Vernunft und Gewissen und was sich davon ableitet) weiterhin unterwandern zu wollen. Es ist ja schon immer so gewesen. Also: „Muddu mal umdenken.“
Der Ursprung der Hierarchie findet sich in der Erstprogrammierung des Menschen, der von einer anfänglich natürlichen Unvernunft (in geistiger und materieller Sicht) im Empfangen aufwuchs und durch die Bedingung: „du bist solange gut, solange mir das gefällt“ dieses Empfangen künstlich verlängert wurde.
Alle Anstrengungen, diesem Zustand „zu entkommen“, sich selbst zu entwickeln und damit verbundenes, selbstständiges Denken, wurden durch bedingt fortgeführte Fremdbestimmung (was gut und richtig sein soll) und damit verbundener Methoden (Belohnung für Angepasstheit und Bestrafungen bei Verstoß) – sagen wir mal – „unterwandert“.
Die klassische Familie und alle nachgelagerten Institutionen wie auch die gewöhnliche Gesellschaft, führen die künstlich angedichtete Fremdbestimmung mit ihren Methoden einfach nur weiter, mit der Begründung: der Mensch brauche Führung und müsse sich anpassen. Deshalb benötigen „Gierige“ ja auch eine Re-Gierung.
Schaut man sich in der Welt um, so wird man nahezu überall hierarchische Strukturen feststellen – die Hierarchie, die Organisationsform der alten Weltordnung – „Widersacher“ der natürlichen Ordnung.
„Neoliberalismus: Denkrichtung des Liberalismus, die eine freiheitliche, marktwirtschaftliche Wirtschaftsordnung mit den entsprechenden Gestaltungsmerkmalen wie privates Eigentum an den Produktionsmitteln, freie Preisbildung, Wettbewerbs- und Gewerbefreiheit anstrebt, staatliche Eingriffe in die Wirtschaft jedoch nicht ganz ablehnt, sondern auf ein Minimum beschränken will.“ Bundeszentrale für politische Bildung
Mit dem Begriff „privat“ klingt das ganze Vorhaben nach Wunschdenken mit gefühlter Ambition der Weiterführung hierarchischer Strukturen, was im Kern nach der Herrschaft der Unternehmen riecht und den Eindruck erweckt, nicht weit genug gedacht zu sein, vor allem dann nicht, wenn die vorherrschende, gesellschaftlich tolerierte Unvernunft in einem ungeregelten Markt um sich greift – kombiniert mit der Sicherungsoption: privat.
Die Unvernunft ist im Übrigen der Motor der alten Marktordnung.
„Zeit, umzudenken!“
Wenn dann von „staatlich“ gesprochen wird, wird dieser Aspekt auch nur solange benötigt, wie sich an der gesellschaftlich tolerierten Unvernunft festgehalten wird. Wobei „Staat“ wie eine Mama ist, die dem jeweils anderen Kind ins Ohr flüstert, wie unvernünftig das andere doch sei, während sie selbst ihre Superposition zu erhalten versucht, indem sie die Aspekte ihrer Existenz weiter verschweigt: selbstgesellschaftlich auferlegte, unterentwickelte Vernunft und Gewissen des Menschen selbst, als Argument zur Weiterführung der Fremdbestimmung.
„Hoffnung ist ein Bettler.“ Jim Carrey
Apropos „hoffen“: Der Polizist, mit dem ich vor geraumer Zeit sprach, wusste um den Umstand gesellschaftlicher Unvernunft und zeigte sich gelassen, dass sich in absehbarer Zeit nichts an diesem Zustand ändern würde.
„Man weiß und schweigt, was den Unterschied zwischen „BRD-Treuen“ und „Reichsgläubigen“ bis zur Unkenntlichkeit verschwimmen lässt.“
„Bis zur Unkenntlichkeit… und noch viel weiter!“
In einem System gesellschaftlich tolerierter Unvernunft, wo der Mensch als betreutes und belohntes Rädchen seinen belohnten Zweck erfüllen soll, ohne sich selbst geistig entwickeln zu können, während er im Glanz seines verantwortlichen Vorgesetzten einem beauftragten Treiben nachgeht, mag der klassische Neoliberalismus nochmals überdacht sein.
Er wäre nur ein weiteres „Hübsch-mach-Kleidchen“ gewohnt hierarchisch organisierter, höchst ineffektiver und tendenziell insuffizienter ökonomischer Strukturen, die weiterhin an einer kollektiv konditionierten Gier und deren Re-Gierung festhalten, um den Planeten weiter zu malträtieren und den Menschen sich selbst entfremden lassen.
Dies, weil sich ein System schuf und ggf. daran festzuhalten gedenkt, was sich gegen die Prinzipien des Lebens selbst stellt – also eher unleblich, als nur unmenschlich auf ihn rückwirkt.
Aus der Nummer kommt man auf zwei Weisen, durch umdenken oder schrittweise struktureller Neuorientierung der ökonomischen Strukturen: Weg von Fremdregulierenden Systemstrukturen (Macht- und Führungsebenen), hin zu selbstregulierenden und hierarchielosen Systemstrukturen.
Allen ein wunderbares (Er)Leben.
Musikalische Untermalung: