Der Einblick in die Praxis des 3D-Drucks, hinterlässt natürlich Spuren – mitunter auch so manches Augenrollen. Was hingegen entsteht, ist unter anderem ein Markt zur Fertigung von Funktions- und Ersatzteilen, mit ihren entsprechenden Komplexitäten und Eigenheiten.
Bisherige Erfahrungen haben gezeigt, dass Wissen und Praxis im Maschinenbau, Grundverständnis für Elektrotechnik – neben Information- und Kommunikationstechnik sowie ein Gespür für Funktion und Gestaltung unabdingbar sind, um entsprechende Gewerke zu entwickeln – zusätzlich zum Wissen über den 3D-Druck (Software, Maschinenbedienung, Verfahren, Fertigungsgrenzen und deren konstruktive Umgehung) selbst.
Eine reine „Produktion“ bereits fertig konstruierter Teile hingegen, geht von wenigen Stunden bis zu einigen Tagen – je nach Teil und Anforderung. Druckkosten sind somit nur ein Teil der Projektkosten, auf die sich kein Projekt eben mal der Kosten wegen reduzieren lässt.
Aus diesem Grunde macht es Sinn, sich vom konventionellen Markt, vom reinen „Umsetzer“ zu differenzieren, um nicht in die „Ecke der Billigproduzenten“ gestellt zu werden, die sich dann mehr als „mehrtägige Bastelstunde“ entpuppt.
Darüber hinaus macht es Sinn, auch nicht alles nur mit Hilfe des 3D-Drucks unbedingt realisieren zu wollen, wenn andere bekannte Fertigungsverfahren zur Verfügung stehen, wie zum Beispiel die Gießtechnik.
3D-Druck wird für den Einzelnen dann interessant, wenn er sich über Eigen und Neuentwicklungen Gedanken macht, ohne sich für eine Umsetzung gleich einen ganzen „Stall mit Kühen“ anschaffen zu müssen, nur weil er ein „Glas Milch“ benötigt.
Das geht dann auch mehr in Forschung- und Entwicklung, um gewonnene Erkenntnisse naheliegend in der Praxis umzusetzen und zu testen.
Darüber hinaus macht eine ökologische Betrachtung Sinn, um Fertigungsverfahren, bei denen photosensitive Harze zur Anwendung kommen, die nicht selten vor ihrer Aushärtung giftig und umweltschädlich sind.
Andere Verfahren, wie FDM (Fused Deposition Modeling) verwenden Filamente aus PLA, ABS, PET usw., die bei den gewohnten Verarbeitungstemperaturen sicher nicht „nur Gerüche“ ausdünsten, welche dann in die Umwelt entlassen werden. Das wiederum erfordert einen vernunftvollen Umgang.
Somit bedarf es einer gewissen Ernsthaftigkeit, wenn man sich dazu entscheidet, in diesem Bereich tätig zu werden.
Was eine Ausbildung selbst betrifft, macht es wenig Sinn sich nur auf die Fertigungsverfahren und deren Praxis zu konzentrieren, da sich hier wieder nur daraus ein in sich abgegrenzter Fachbereich entwickeln würde, was wiederum den Eindruck erweckt, dass es sich nur um eine neue „Marktlücke“ handelt, die es zu besetzen gilt und mitunter in Beschäftigungstherapie ausarten könnte.
Sicher mögen diese Zeilen nur einen kleinen Ausschnitt betrachten, ich wollte ja keine Doktorarbeit darüber schreiben.
„to revolve = im Kreise drehen, to evolve = sich entwickeln.“