(V1.1) Da begann man mit einem Leben, was einem als „normal“ präsentiert wurde und wo alle aufeinander schauten, dass ja keiner mehr hatte, als der andere und dadurch eine wechselseitige Anpassung geschah.
Mir fiel diese Sichtweise, wie sie mir im gewohnt begegnete, stets schwer. Und irgendwie rumorte da ein Gefühl, was mich nicht losließ. Es war zunächst wie ein gelegentliches Aufblitzen von etwas, was man nicht gewohnt war und plötzlich blieb nichts mehr, wie es war.
Das fiel natürlich auch auf und ließ Unbehagen bei jenen aufkommen, die das Gewohnte noch gewohnt waren, denn dieses „Etwas“ brachte sich plötzlich in diese Welt.
„Das Leben – aufwühlend, erlebend, erliebend. So tief, so weit und doch – so nah.“
Und ehe ich mich sich versah, verfiel das wenig Geschaffene vor meinen Augen, Bande lösten sich. Es begann eine Reise. Zunächst suchte ich nach anderen, die daran „Schuld“ seien, dass plötzlich das mit „das Eigene“ bezeichnete, zu Staub verfiel.
Wenn ich heute zurückblicke erkenne ich, dass ich gewohnt – weil es ja alle so machten – ebenfalls ein Teil einer Gesellschaft war, die sich durch ihre gleichgeschalteten Verhalten selbst gegen das Leben stellte, ohne sich darüber bewusst zu sein – es war ja schon immer so. Und fürs Nachdenken wurde man ja auch ausgegrenzt – oft genug. Ich kenne Ausgrenzung, seit ich vier bin.
So wurde zwar Leben in die Welt gesetzt, wo es irgendwann darum ging, dieses wieder für die Zwecke des Systems zu komformieren und instrumentalisieren, um damit die gesellschaftlich-geistige Leblosigkeit über das Leben selbst stülpen zu wollen.
Das funktionierte jedoch nur eine zeitlang. Beim Menschen dauerte dies ca. 100.000 Jahre. Welche Bedeutung haben darin schon 70 Jahre „auf den Arm genommen“ zu werden?
„Das kann man übrigens nur mit Kleinkindern: sie aufs Kreuz legen, auf den Arm nehmen und über den Tisch ziehen.“
Durch die Abkehr des Menschen vom Leben an sich, entstand eine zunehmende Vereinzelung und der Mensch wandte sich nur noch seinen persönlichen Bedürfnissen zu, mit denen sich dann ein riesiger Markt der Beschäftigung und Unter-Haltung entwickelte.
Und so verstümmelte der Mensch seine Fähigkeit eines notwendigen Weitblicks und somit das Verständnis für die Auswirkungen seines Denkens und Handelns.
Einem Denken und Handeln, überlagert durch gesellschaftliche, ungeschriebene Regelwerke – jenen Konventionen, die als unumstößlich galten und notfalls bis aufs Blut verteidigt wurden.
Von Generation zu Generation vergaß der Mensch langsam, worum es eigentlich ging – wenn er es überhaupt bis dato wusste und begab sich/verblieb in einer für alle gewohnten Betreuung, die alles was ihn „verändern“ könnte, von ihm abhielt.
Und so gammelte der Mensch Jahrtausende vor sich hin, getragen von Unterhaltung und Beschäftigung, bei selbst auferlegter Kleingeistigkeit.
Statt nach innerer, unbegrenzter Entfaltung zu streben, schuf sich der Mensch eine Welt äußerer Begrenztheit und verlor dabei den Überblick über das Geschehen. Jedoch hat alles stets einen Sinn.
Als sich vereinzelt fühlendes Objekt/Subjekt in einer Zivilisation, die sich mit ihren kleinen Sorgen und Nöten um ihre gewonnenen Habseligkeiten zu kümmern hatte, während andere sich über sie hinweg hoben, um in einem ach so kurzen Leben, eine Weile etwas näher an der Sonne zu verweilen.
Doch geht es nicht um den Menschen in seinem selbst auferlegten und begrenzten Horizont, dessen Ziel darin besteht, es bis zur Rente zu schaffen. Es geht um das Leben an sich, in dem der Mensch ein Teil davon ist.
Einem Leben, von dem er sich selbst absonderte, im Glauben sich aus dem Ganzen herausdividieren zu können – nur davon profitieren, statt im Sinne des Lebens auch zu handeln.
Das Leben ist etwas ganz anderes, als sich die Mehrheit vorzustellen glaubt. Es funktioniert auch nach ganz anderen, als den vom Menschen künstlich geschaffenen Prinzipien.
Das mag alles wieder einmal sehr philosophisch klingen, haben wir es ja mit „realen Problemen“ zu tun. Probleme, die sich der Mensch jedoch selbst schuf und nun, wo Zahltag ist, bekommt er die Rechnung dafür präsentiert.
Die Probleme – besser: die Aufgaben und Herausforderungen, mit denen wir es lokal-global zu tun haben, bleiben in der Regel unangetastet und man beschäftigt sich konditioniert mit sicht- und spürbaren Symptomen, was ein Überdenken über die der vereinbarten Welt(Anschauung) notwendig macht.
„Probleme kann man niemals mit der selben Denkweise lösen, aus denen sie entstanden sind.“ Albert Einstein
Denn wer sich mit scheinbar unabhängig voneinander existierenden Problemen (Symptomen) beschäftigt (das nennt man auch Donquichotterie), dem kann nicht nebenbei mal erzählen, dass die Dinge nur Auswirkungen einer dahinterliegenden Vernetzung sind, deren Ursachen in der Regel ganz „woanders“ zu finden, wenn für ihn das Denken und Handeln in Zusammenhängen und Wechselwirkungen ungewohnt ist. Das wiederum kann man vorher auch nicht theoretisieren und diskutieren. Denn Praxis ist Praxis, hat etwas mit tun zu tun und damit verbundener Verantwortung.
„Jegliche Theorie über den Geschmack von Mars®, scheitert an erlebter Praxis.“
Wenn man sein Denken und Handeln dem Leben an sich widmet, braucht man sich keine Gedanken um sich selbst zu machen. Das regelt sich in der Tat von selbst.
Denn „komisch“ wird es erst, wenn man sich nur bedient, ohne zu geben – also sammelt, anhäuft und spart. Dann wird die Rechnung für einen selbst sehr schmerzvoll erscheinen, sich von jenen Dingen zu trennen, die man sich in einem arbeitsreichen Beschäftigungsleben selbst oder durch das Wirken anderer „profit-privatisiert“ gegönnt hat.
Das Geldsystem bspw. funktioniert im Kern auf eine ganz andere Art und Weise: Geld wird aus dem Nichts geschaffen, fließt im Markt und wenn es zur Bank zurückkehrt verschwindet es wieder. Da ist nichts mit Sparen, Sichern, Festhalten und für später Anhäufen, als materieller Ausdruck eines fortgeführten, gesellschaftlich-geistigen Engpaßes. Jetzt macht selbst das Bargeldlose Sinn. Denn Materie bindet fließende Energie. Sicher braucht es doch noch ein paar selbsternannte „Reichsbürger“ – besser: Sklaven, die unbedingt an ihre Unterwerfung glauben wollen. Irgendeiner muss halt auch das Opfer sein. Wenn schon keiner Umdenken mag. 😀
„Aller Schmerz kommt vom Festhalten.“ Dalai Lama
Und plötzlich wird das Letzte zusammengekratzt, um weiter daran festhalten zu wollen, durch sparen, knausern, geizen und sich dabei eifrig umschauend, dass ja niemand kommt, um einem etwas wegnehmen zu wollen.
„Dir wurde das Leben geschenkt. Doch alles was kommt, vergeht irgendwann auch wieder. Also mach‘ was drauß.“
Deswegen macht es Sinn, sein Denken und Handeln über die eigene Lebenspanne hinaus zu orientieren, sich dabei an etwas auszurichtend, was man nicht so einfach kopieren, wegnehmen oder für überflüssig erachten kann: das Leben an sich.
Jeder hat stets einen persönlichen Termin für seinen Zahltag. Jedoch hat er auch stets auch die Möglichkeit jederzeit umzudenken zu können – freiwillig. Selbst der druck, den er wahrnimmt, ist in ihm, den er sich selbst schafft. Und „Merkel muss da auch nicht weg.“ Sie geht von ganz alleine, wenn sich der Deutsche aus seiner Komfortsofa-Denke – unter Anwendung seines eigenen Verstandes“ heraus entwickelt. Also beweg‘ endlich Deinen Hintern!
„… Halten Sie mir, der ich mich so abschätzig über diesen Konsumenten äußere, bitte keine Vorträge über Menschenwürde. Ich bin schon seit langem keinem würdigen Menschen mehr begegnet, sofern ich überhaupt je einen kennengelernt habe. Würde bedingt nämlich persönliche Verantwortung.
Mit der Menschenwürde verhält es sich wie mit den Menschenrechten – auch diese sind ein künstliches Konzept, das von künstlichen, kosmopolitischen Organisationen wie den Vereinten Nationen oder dem Gerichtshof für Menschenrechte erfunden wurde, um nationale Gesetze zu verdrängen; sie sind leeres Gerede, welches das Ziel verfolgt, althergebrachte Rechte zu usurpieren.
Unter Berufung auf die betrügerische Menschenrechtserklärung von 1789 haben diese Organisationen die hohlen Schlagworte Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit zu einer Art Religionsersatz erhoben. Wenn das Recht auf saubere Luft und sauberes Wasser sowie auf Rede- und Versammlungsfreiheit nicht garantiert ist, wozu sind diese hochtönenden Erklärungen dann gut?“ Gerard Menuhin
Alles spielt sich innerhalb des Lebens, dem universellen Prozess ab – materiell wie auch immateriell. Lediglich der Mensch hat sich in seiner konditioniert begrenzten Sichtweise davon abbringen lassen oder selbst abgewandt und ist bisher dabei in seiner betreuungswürdigen Unvernunft verblieben.
Und durch sein ihn beherrschendes Misstrauen und damit verbundenem Klein-in-Kleindenken sich selbst in Unsäglichkeiten verstrickt, sich dabei selbst entmachtet oder unbewusst entmachten lassen.
„Man könnte sagen, wir sind Marionetten. Aber ich glaube, wir sind Marionetten mit Wahrnehmungsvermögen – mit einem Bewusstsein. Manchmal können wir die Fäden sehen – und vielleicht ist dieses Bewusstsein der erste Schritt zu unserer Befreiung.“ Stanley Milgram, Experimenter
Nun geht diese Zeit zu Ende und der Mensch, der bisher keiner war und würdelos, achtlos, lieblos, angefüllt mit Zweifeln und Gezeter, durch die Welt stapfte, bäumt sich nun auf, bis er erkennt, dass er es die ganze Zeit selbst in Händen hielt, die Welt mit seiner Liebe zum Leben selbst zu erfüllen – indem er sich selbst im Inneren erfüllt.
All das musste sein, denn das Leben strebt auf seiner geistigen Ebene unaufhaltsam nach Erkenntnis über sich und durch den Menschen selbst. Wie sehr doch der Mensch letztlich doch Verantwortung für sein (Um)Denken und Handeln trägt.
Auch hat dass seinen Sinn, warum die Dinge bisher so liefen, wie sie liefen. Denn nun kann der Mensch – wenn er sich selbst dazu entschließt – mit diesen Grundlagen bisheriger, gestriger Unsäglichkeiten beginnen, sich selbst wieder nach vorne blickend auszurichten, wenn er erkennt, dass das alte System geschaffen wurde, um zu lernen, wie es nicht funktioniert.
Denn man benötigt diese Erfahrungen, da die Wahrnehmung ein Vergleichsprozess ist.
„Das Leben kann nur in der Rückschau verstanden werden, muss aber in der Vorschau gelebt werden.“ Experimenter
So lasst uns unter diesen Gedanken zusammenfinden.